Kein guter Stihl *
Der Herr der Motorsägen
und Präsident
des Deutschen Industrie- und Handelstages ¹
Hans Peter Stihl
hat gesagt
von den Arbeitslosen
sei nur ein Drittel tatsächlich
an einem Job interessiert
ein weiteres Drittel
könne nicht mehr arbeiten
aus gesundheitlichen Gründen
und ein Drittel
wolle gar nicht mehr
beschäftigt werden.
Ich gehöre zu denen
die eigentlich nicht mehr
so viel arbeiten wollen
vor allem nicht nur
für den wachsenden Wohlstand anderer
und manchmal geht's auch nicht
aus gesundheitlichen Gründen
aber ich muss leider
weil ich niemand hab
der für mich arbeitet
und Geld scheffelt
damit ich's mir leisten könnte
nur noch Sprüche zu klopfen
auf Kosten anderer.
* Die Äußerungen des
Kettensägen-Königs stammen aus dem Jahr 1998, als
Hans Peter Stihl
Präsident des DIHT war. Mein Text entstand ebenfalls
1998.
Warum bringe ich ihn jetzt und hier? –
Erstens, weil er noch nicht veröffentlicht
wurde und zweitens, weil sich seitdem zwar für die Arbeitslosen und für die,
die Arbeit haben, die Situation verschlechtert hat, aber die Sprüche die
gleichen
geblieben sind. (Einen Artikel, der sich mit der Einkommensentwicklung der
letzten Jahre befasst, finden Sie hier: "Die
Schere geht weiter auf".)
Eine aktuelle Studie
belegt, dass im vergangenen Jahrzehnt die unteren und
mittleren Einkommen zum Teil stark gesunken sind. Allein die Höchstverdiener
haben mehr bekommen.
¹
Seit 2001 heißt es DIHK
(Deutscher Industrie- und Handelskammertag).